Auch noch zum 5Ghz-Netz/WLAN:
- Vorteile fürs Streaming sind eindeutig, denn das 5GHz-Netz ist wesentlich schneller beim internen Datenversand als das 2,4 GHz-Band (bis über 800Mbit/s).
Warum ist das wichtig?
Viele sagen "LAN-Kabel ist besser als WLAN". Das ist an sich nicht falsch, da es quasi keinen Verlust bei der Übertragung von Datenpaketen kommt. Aber nicht jeder hat die Möglichkeit ein Kabel vom Router zum TV zu verlegen (s. Router im Flur, TV im Wohnzimmer, etc.). Insofern ist Streaming im 5GHz-WLAN unter Berücksichtigung einiger Konditionen durchaus empfehlenswerter als im 2,4GHz-Netz.
Was passiert bei WLAN? Datenpakete werden "durch die Luft" übertragen und können natürlich auch fehlerhaft ankommen. Je weiter die Entfernung (je schlechter die WLAN-Verbindung ist) oder wenn (Bau-)Materialien oder Störsignale den Empfang beeinträchtigen umso mehr fehlerhafte Pakete. Diese werden dann vom Empfänger neu angefordert, immer wieder bis alle benötigten Datenpakete angekommen sind.
Logisch: Je schneller der Empfänger(TV/FTV/ATV, etc.) die Pakete neu anfordern kann und je schneller die wieder versendet werden umso geringer das Risiko, dass Pakete zur Darstellung des Streams fehlen.
- Nach Möglichkeit sollte man aber nicht alle Geräte im 5GHz-Netz anmelden, die man zu Hause hat um den Traffic* möglichst gering zu halten (damit quasi Router und Streamgerät sich "in Ruhe" unterhalten können und dem Paketversand nicht ständig jemand dazwischen funkt).
Und Netzwerkdrucker oder auch Handys kommen spitze mit 2,4GHz zurecht, ob zum WhatsApp-Schreiben oder surfen. Also am besten nur die Streamempfänger ins schnelle Netz nehmen.
*) weitere Möglichkeit, den Traffic allgemein in beiden WLAN-Netzen zu reduzieren ist das Abschalten nicht benötigter Protokolle.
Man findet diese beim Router unter der Bezeichnung "IEEE 802.11". Dort gibt es dann verschiedene vom Router unterstützte Protokolle wie (von alt nach neu) "a", "b","g", "n", "ac", "ad" oder "ah".
Je neuer, desto besser - und alle älteren Protokolle, die nicht benötigt werden, sollte man gar nicht mehr aktivieren. a+b ist schon selten heutzutage, aber g, n, ac kommen durchaus noch vor - und wenn man weiß, dass Handy, Tablet, Drucker und smartTV mindestens "ac"(oder "ad") unterstützen, dann kann alles alte "aus".
-> Schritt 1 nach der Routerinstallation sollte sein, die "Dualen Netze" zu trennen. Die Anbieter haben die meist standardmäßig aktiviert und so laufen beide Netze mit demselben Namen und demselben PW parallel.
Wer aber mal nach einem Routerneustart nachschaut wird höchstwahrscheinlich sehen, dass alle Geräte dann im 2,4er-Netz angemeldet sind. Liegt daran, dass dieses Netz schneller wieder etabliert ist vom Router und somit die Geräte dort eingelogged werden bevor das 5er-Netz aktiv ist. Also: Immer 2 getrennte Netze einrichten um gezielt die Geräte ins richtige Netz einwählen zu lassen!
- Feste IP-Adressen. Auch eine Empfehlung aus eigener Erfahrung. Bei der ConnectBox von UM kann ich keine Gerätebezeichnungen vergeben wie bei der Fritz!Box - von daher hilft mir schon die Geräte zu identifizieren, wenn sie immer dieselbe IP-Adresse haben. Zum anderen werden die Geräte schneller neu verbunden, da der Router gezielt die IPs sucht und nicht erst per DHCP wieder freie IPs raussucht und neu vergibt.
Empfehlenswert ist grundsätzlich, sich mal einen "WiFi/WLAN-Scanner" aufs Handy oder Tablet zu laden, der die Kanäle und Frequenzen scannt und einem anzeigt, wo was belegt ist.
Das sollte man möglichst zu "High Traffic"-Zeiten machen, also am WE oder abends auch mal mehrfach, damit man auch möglichst alle aktiven Netze erfasst hat in der Umgebung.
Wichtig noch zu den Kanälen:
Wie eulehuhu richtig schreibt ist auch die manuelle Auswahl der Kanäle immer empfehlenswert. Dabei sollten möglichst 2 Kanäle unter und über meiner gewählten Frequenz frei sein (optimal). Oft ist das nicht möglich durch viele Netze in der Umgebung, dann sollte man sich möglichst einen Platz bei den "schwächsten" Netzen suchen.
Vorteil der manuellen Wahl bei DSL-Internet: Durch die übliche Zwangstrennung alle 24h, richten sich die üblicherweise ja auf "Automatik" gestellten Router der Nachbarn an eurem festgelegten Platz aus und man hat dann am nächsten Tag auf jeden Fall seine "Ruhe" rund um den Kanal. 😉
Info: Bei Kabelinternet gibt es keine "Zwangstrennung aus Sicherheitsgründen", da die KNB bereits mit dem neuen IPv6-Standard arbeiten (alternativ im IPv4-Tunnel-Modus "DS-Lite") und man so keine eindeutig rückidentifizierbare IPv4 Adresse mehr bekommt (die bekannte 1.1.1.1 bis 255.255.255.255).
Vorsicht bei den Kanälen im 5GHz-Netz:
Nicht jedes Gerät, dass 5Ghz unterstützt ist DFS-zertifiziert. Ich spare mir eine genaue Erklärung was das ist, nur soweit: Im Zweifel sollte man immer manuell einen Kanal unter 52 für das 5GHz-Netz wählen. Die Automatik nimmt oft Kanäle im dreistelligen Bereich und viele Geräte (speziell smartTVs) können nicht damit arbeiten, obwohl sie das Netz finden und sich anmelden. Da beträgt die Übertragungsrate dann effektiv aber weniger als 1 Mbit(!) was natürlich nicht zum Streamen funktioniert.
Ist viel geworden (mal wieder), aber ich hoffe da ist was verständliches bei...
EDIT: Auch einiges doppelt, aber während ich geschrieben habe, habe ich nicht mitbekommen, was alles dazu gekommen ist im Thread.