@bigthing2 schrieb:
@miika : Das was ich gesagt habe, gilt für Männer und Frauen. Und dabei bleibe ich: Es muss aufhören, das man bei beiden Nationalmannschaft absolute Luxusresorts als Quartier aussucht, vollkommen egal, ob außerhalb oder mitten mang. Es muss aufhören, das man für die männlichen Nationalspieler den Frisör einfliegen lässt. Auch bei den Frauen, sollte alles was nicht zum Training gehört gestrichen werden. Diese Luxusaufenthalte bei den Männern hat ja nicht zu besseren Ergebnissen geführt. Und das gilt für beide Nationalmannschaften.
Das sagt man(n) nach einer verkorksten WM. Wäre es der Titel gewesen, lag es genau am Quartier, siehe 2014 bei den Herren.
Stell dir vor, du bist der Teammanager, hast ein gutes Budget, das dir auch ein Top-Quartier erlaubt. Dein Job ist es, dem Team die bestmöglichen Voraussetzungen zu schaffen. Du wirst von allen Experten als Favorit eingestuft, d.h. du mußt schon für diese 5 - 8 Wochen inkl. Vorbereitung dort planen. Mußt du dich dann als Aktive(r) mit Nebensächlichkeiten befassen wie Baustellenlärm vor der Tür, kaputte Duschen oder Fenster, zu kurze Betten usw, stört das den Ablauf. Und bist du dann noch 8 Wochen von der Familie und ggf eigenen Kindern getrennt, stört selbst eine Fliege an der Wand. Ich meine, wenn die neue Freundin dich das erste Mal besucht, duscht du vorher und räumst die Bude auf, denn sie soll sich wohl fühlen. Gilt analog für unsere Sportler in der Fremde.
Planen wir mit Plätzen unter den ersten vier, dann ist das schon Höchstleistung, die wir da erwarten und dafür sollten man ihnen dann auch die bestmöglichen Bedingungen bieten. Jeder, der schon mal länger auf Montage war und dabei nicht gerade im Luxus-Ressort gewohnt hat, weiß, was gemeint ist.
Nun ist es für uns vorbei, für die ganz Schlauen war es vorhersehbar, für Andere überraschend. Und natürlich wird nun an allem rumgemeckert. Das fing bei unseren Frauen an (zu kalt, undichte Fenster) und hört in solchen Foren auf. Am Ende sucht aber jeder nur nach Gründen und jeder macht das auf seine Art.
Ich treffe beim Friseur viele Damen und Herren, die dort wöchentliche Termine haben. Wie kann ich mich da darüber aufregen, das nach 4 Wochen, die unsere Damen dort waren, mal ein Friseur im Quartier erscheint?
Wie oben schon erwähnt, haben wir früher direkt am Turnierplatz gezeltet. Bei Regen lief das Wasser durch die Bude, egal, war eh nur Fun. Meinste, irgendeine junge Mutter wäre mitgereist, wenn man vorher gesagt hätte: 4 Wochen zelten im Outback, zwischen Schlangen, Spinnen und sonstigem Getier?
Der Erfolg (oder diesmal Mißerfolg) lag mit Sicherheit nicht am Quartier, es lag an Auf- und Einstellung und am Matchplan, das gilt für den Titel 2014 genauso wie für die vermurksten WM 2018, 2021 und 2023. Man wurde als Favorit angesehen und hat sich selbst so gefühlt. Das war pure Arroganz, beim Jogi, beim Hansi und bei MVT genauso. Und schaust du dir die Spiele nochmal an, unsere Gruppenspiele in 2021 (Rußland), 2021 (Katar)- bei den Herren und 2023 bei den Damen, findest du sehr viele Parallelen. Das beginnt bei fragwürdigen Aufstellungen und Nominierungen und hört in der Spielweise auf. Ich weiß, ich darf das jeweils letzte Gruppenspiel nicht verlieren, bin sicher weiter, wenn ich gewinne, muß auf Glück hoffen bei einem Remis, dann muß ich eben auf Tore spielen und nicht versuchen, ein 0:0 über die Zeit zu bringen. Ein identischer Matchplan in allen drei WM's und selbst heute ist der Jogi noch davon überzeugt, das dieser Weg richtig war. Wenn ich Tore brauche, lasse ich nicht die Stürmer auf der Bank (beide Herren-WM) und wenn ich sehe, das meine Spieler nicht zurecht kommen, warte ich nicht bis zur 70. min, da wechsel ich nach 20 min schon aus. Wie Trainer Baumgart (1.FC Köln) schon sagte: wichtig ist nicht, wer in der Start-Elf steht, wichtig ist, wer am Ende auf dem Platz ist, denn diese Leute müssen das Erkämpfte verteidigen!