06.09.2021 10:03
Hallo,
ich habe folgendes Problem. Ich habe einen Aktivlautsprecher und auch einen aktiven Subwoofer an meinem Marantz Receiver über Cinch angeschlossen. Alle Aktivlautsprecher sind an einer Steckdosenleiste mit Entstörfilter.
Sobald ich den Sky Q Receiver über HDMI anschließe, habe ich Brumm/Knister/Knack-Geräusche auf allen aktiven Lautsprecher, auch dem Subwoofer.
1) Ziehe ich das Antennenkabel aus dem Sky Q Receiver -> Stille.
2) Anderes Antennenkabel -> Gleiches Problem.
3) Anderes HDMI-Kabel -> Gleiches Problem.
4) Sky Q Receiver an andere Steckdose -> Gleiches Problem.
5) Antennenkabel mit Ferritkernen ummanteln -> Gleiches Problem.
6) HDMI-Kabel mit Ferritkernen ummanteln -> Gleiches Problem.
Kennt ihr ein solches Problem? Kann es sein, dass sich die Masse des Sky Q Receivers verabschiedet hat? Kalte Lötstelle? Bruch in der Platine?
Ich teste heute Abend nochmal einen separaten Mantelstromfilter vor dem Antennenkabel. Mein alter Kabelreceiver macht das Problem allerdings nicht.
06.09.2021 10:21
@marvstar9984 schrieb:
..Alle Aktivlautsprecher sind an einer Steckdosenleiste mit Entstörfilter....
Kannst Du testweise auch den AVR und den Q über diese Leiste versorgen?
Hast Du im Bekanntenkreis einen weiteren Q mit dem Du testweise das Netzteil tauschen könntest?
06.09.2021 10:25
Hallo erstmal vielen Dank für die schnelle Rückmeldung.
1) AVR und Q Receiver laufen eigentlich über die gleiche Netzleiste. Testweise über getrennte probiert. Kein Unterschied.
2) Kenne leider niemanden im Bekanntenkreis. Gibt es manchmal Probleme mit dem Netzteil?
06.09.2021 10:30
@marvstar9984 schrieb:
...2) Kenne leider niemanden im Bekanntenkreis. Gibt es manchmal Probleme mit dem Netzteil?
Nicht so häufig als das es hier im Forum aufgefallen wäre, aber als externes Neztteil kann das ja recht einfach getestet werden. Über die Sky Hilfeseiten kann man bestimmt ein Neues anfordern, ggf. muß man etwas mit den Antworten spielen damit das richtige Ergebnis rauskommt.
06.09.2021 10:45 - Zuletzt bearbeitet: 06.09.2021 10:49
Wie ist das Ganze angeschlossen: HDMI wird durch den AVR geschleift um den Ton damit abzugreifen ? Versuch mal die Q STB direkt an den TV anzuschliessen und den Ton entweder über den optischen Ausgang der Q STB oder - falls vorhanden - über den des TVs in den AVR zu speisen. Optische Ausgänge sind von Masse entkoppelt. Hört sich nach einem Potentialproblem der Antennenmasse an, weil das Problem verschwindet, sobald das Antennenkabel am Q abgezogen wird. Typischerweise ein Thema von Kabelinstallationen, d.h. du verwendest vermutlich eine Kabel Q STB ? Ggf. ist die Antennenmasse in deiner Hausverteilung nicht (richtig) geerdet. Mantelstromfilter könnte Abhilfe schaffen, Ferrite bringen aber nichts, die unterdrücken nur hochfrequente Anteile, keine Masseströme durch Potentialunterschiede zwischen Antenne und N/PE Leiter.
06.09.2021 11:36
Genau aktuell Q -> HDMI -> AVR -> HDMI -> TV.
Das Problem, was ich jetzt habe. Ich könnte natürlich testweise wie folgt aufbauen Q -> HDMI -> TV -> OPTISCH -> AVR machen. Nur möchte ich das rein von der Verkabelung eigentlich nicht. Zumal optisch glaub ich nur beschränkt ist vom Sony TV als Ausgang soweit ich weiß. Beschränkt im Sinne, es werden nicht alle Tonformate erlaubt?
Korrekt. Ein Kabel Q STB. Es stellen sich mir nur noch mehr Fragen in dem Zusammenhang. Warum hatte ich das Problem über Jahre nicht bei meinem alten aktiven Subwoofer mit gleicher Konstellation?
Potentialproblem hatte ich ja auch gedacht, daher habe ich 2 hochwertigere Netzleisten gekauft (eine mit Entstörfilter und eine ohne). Das Problem bleibt trotzdem. Habe sogar das Gefühl, dass es mit diese neuen Leiste verstärkt wird. Heute kommt noch ein Mantelstromfilter an, der direkt an die Antennendose kommt.
Kannst du mir technisch erklären, was wo bei der Hausverteilung nicht passt? Die Kabeldose ist sehr nah an der Dreifachsteckdose in der Wand und sehr nah an einem alten TV/Radio Anschluss.
Geht es hier einfach um den Schutzleiter (3. Phase), der nicht überall mit angeschlossen wurde und somit zu Potentialunterschieden führen? Könnte man diesen in der Wand nochmal verteilen?
Was tut der Mantelstromfilter in diesem Fall? Beseitigt über die galvanische Trennung einfach die "unterschiedlichen" Orte, wo aktuell der Schutzleiter vorhanden ist und wo nicht?
Ergänzend vlt noch: Wenn ich kein HDMI Kabel am AVR angeschlossen habe, habe ich bereits an den Aktivlautsprechern ein leises Knacksen/Knirschen, was allerdings nur am Hochtöner hörbar ist. Sind das ebenfalls schon Anzeichen für Potentialunterschiede im Stromnetz?
1) Sollte der Mantelstromfilter im Antennenkabelweg keine Verbesserung bringen, was könnte ich noch machen?
2) Q Receiver als Problemquelle kann man eher ausschließen?
06.09.2021 11:47
@marvstar9984 schrieb:Genau aktuell Q -> HDMI -> AVR -> HDMI -> TV.
Das Problem, was ich jetzt habe. Ich könnte natürlich testweise wie folgt aufbauen Q -> HDMI -> TV -> OPTISCH -> AVR machen. Nur möchte ich das rein von der Verkabelung eigentlich nicht. Zumal optisch glaub ich nur beschränkt ist vom Sony TV als Ausgang soweit ich weiß. Beschränkt im Sinne, es werden nicht alle Tonformate erlaubt?
Richtig .... optisch ist bei den Tonformaten begrenzt.
Unterstützt dein TV ARC?
06.09.2021 11:56
Hallo @tom75
Ja TV und AVR unterstützen auch EARC, allerdings bin ich immernoch kein Fan davon, den TV als Schleife zu nutzen. Wollte das schon über den AVR machen, dafür wurde er ja eigl gekauft.
Es darf noch erwähnt sein, dass wenn der AVR aus ist und die Aktivlautsprecher eingeschaltet, trotzdem das/die Störgeräusche vorhanden sind. Der AVR selbst also eigentlich keinen richtigen Einfluss hat, außer, dass er mit im Stromkreislauf ist.
Sollte ich nun also per HDMI in den TV gehen und per HDMI in den AVR anschließend....was sollte sich ändern? Wird der TV das Potential irgendwie "angleichen"?
06.09.2021 12:03 - Zuletzt bearbeitet: 06.09.2021 12:04
@marvstar9984 schrieb:Hallo @tom75
Ja TV und AVR unterstützen auch EARC, allerdings bin ich immernoch kein Fan davon, den TV als Schleife zu nutzen. Wollte das schon über den AVR machen, dafür wurde er ja eigl gekauft.
Ja, das mag sein ... ich würde es an deiner Stelle halt einfach mal versuchen. Ich bin z.B. auch von vielem "kein Fan", mache es aber trotzdem weil es einfach "stabiler" läuft .... 😉
Es darf noch erwähnt sein, dass wenn der AVR aus ist und die Aktivlautsprecher eingeschaltet, trotzdem das/die Störgeräusche vorhanden sind. Der AVR selbst also eigentlich keinen richtigen Einfluss hat, außer, dass er mit im Stromkreislauf ist.
Ist er dann wirklich aus oder in Stanby?
Sollte ich nun also per HDMI in den TV gehen und per HDMI in den AVR anschließend....was sollte sich ändern? Wird der TV das Potential irgendwie "angleichen"?
Naja es könnte sein, dass der Sky Receiver ein "Störsignal" an den Marantz übergibt, das über den TV dann nicht übertragen wird ... ich an deiner Stelle würde es, wie oben schon geschrieben, einfach testen.
06.09.2021 12:14
Danke für die Rückmeldung.
Ich werde dieses Tests nochmal durchführen.
Der AVR war natürlich im Standby und nicht komplett vom Strom getrennt.
P.S. Der AVR hat keine Schutzleiterbelegung. Die Aktivlautsprecher allesamt schon. Ist es dann weiterhin sinnvoll diese über eine identische Netzleiste zu betreiben? Ich vermute, die 3 Steckdosen in der Wand laufen eh parallel und ändern somit leider nichts. Hat ein AVR die Möglichkeit irgendwie den Schutzleiter zusätzlich zu verwenden? Kann hierbei ein Defekt entstehen?
06.09.2021 12:14
@marvstar9984 schrieb:
...einen separaten Mantelstromfilter vor dem Antennenkabel. Mein alter Kabelreceiver macht das Problem allerdings nicht.
Drauf achten das das wirklich ein Filter mit "galvanischer Trennung" ist, nur dann unterbricht er eine etwaige Massebrummschleife.
06.09.2021 12:57 - Zuletzt bearbeitet: 06.09.2021 13:01
Viele Wege führen nach Rom und ich versuch immer den zu finden, der über möglichst wenige Umwege verläuft..,-) Halten wir fest, dass in deiner Verkabelung alles gepasst hat, bis die Q STB dazukam, richtig ? Und es passt auch alles, solang das Antennenkabel dort nicht angeschlossen ist ?
Die Antennenmasse der Box ist elektrisch mit dem Schirm des HDMI Anschlusses verbunden, kannst du mit nem einfachen Multimeter nachmessen, weil die Box intern einen gemeinsamen Massepunkt hat. Somit wandert ein mögliches Potential auf der Antennenmasse direkt auf das Metallgehäuse des AVRs, weil der HDMI Schirm und das Metallgehäuse des AVRs auch elektrisch verbunden sind. Dies glit auch für die Cinchmasse der analogen Audioausgänge des AVRs, die liegen somit auch auf dem Potential der Antennenmasse. Dein AVR hat keine Erdung wie du schreibst, also nur ein zweipoliges Netzkabel. Ist bei AVRs so üblich. Deine aktiven LS dagegen schon. Beide sind über die Cinchmasse verbunden und der Massestrom, der hier fliesst, sucht sich darüber einen Weg zu den aktiven LS, den er wohl auch findet, sonst würdest du es nicht als Brummen hören. Dass überhaupt einer über Masse fliessen kann, liegt m.E. daran, dass der AVR nicht, die aktiven LS dagegen geerdet sind. Solang kein Potential aus Masse eingebracht wird, kein Problem, aber die Antennenmasse der Q STB bringt hier wohl eins ein.
Kannst einen enfachen Test machen und die Antennemasse über eine Leitung einfach mal auf das Gehäuse des AVRs legen und du solltest die gleichen Probleme haben. Die Q STB ist somit nicht Ursache, sondern nur Übertrager. Ursache ist deine Antennenverkabelung, die nicht fachgerecht geerdet ist.
Lange Rede, kurzer Sinn: neben der besagten optischen Lösung (egal wie, ob direkt über von der Q STB in den AVR, oder über Umweg TV), sollte ein NF-Mantelstromfilter in den Weg des Audiosignals helfen. Den würd ich immer vorziehen, gegenüber einem Filter auf HF Seite, d.h. einem solchen Filter in der Antennenleitung.
Solche Übertrager werden u.a. im Car Hifi Bereich verwendet, da man dort auch mit Masseproblemen zu kämpfen hat. Damit sollte das Problem m.E. nach behoben sein, allerdings könnte es dich teurer kommen, wenn du den Mehrkanalton auf analogem Weg ausgibst, so wie sich das für mich anhört, d.h. den eingebauten DD Decoder des AVRs nutzt und den Ton dann analog für jeden Kanal separat an die LS weitergibst. Dann braucht es es für jeden der 6 Kanäle einen solchen Filter.
Ich würde darum an deiner Stelle die Sache über optische Verkabelung lösen. Die einzige Einschränkung besteht lediglich darin, dass optisch kein DD+ möglich ist, d.h. maximal 5.1 statt 7.1. Aber so wie ich das mitbekommen hab, spielt DD+ bei SKY VoD ja eh nur eine ungerordnete Rolle, wenn es überhaupt verfügbar ist. Im Live sowieso nicht. Möglicherweise also nur eine Einschränkung bei Store und Netflix/D+ Inhalten.
06.09.2021 14:12
Vielen Dank für die ausführliche Beschreibung.
Zum kurzen Werdegang. Die Aktivlautsprecher (Center, Front, Sub) kamen neu. Anschließend habe ich dieses Phänomen erst festgestellt. Vorher mit nur dem alten aktiven Subwoofer hatte ich keine Probleme. Dieser Subwoofer hatte allerdings nur einen 2-poligen Anschluss, also ohne Schutzleiter.
Also die Verkabelung an sich passt. Habe alle Kabel schonmal ausgetauscht, nacheinander angeschlossen und das wirkliche Problem folgt erst, wenn das Antennenkabel an dem Q Receiver angeschlossen ist (und natürlich per HDMI im AVR).
Danke nochmal für die exakte Aufschlüsselung, wie der Fehler von Antenne zu Aktivlautsprecher kommt. Das macht Sinn und wird auch genau so passieren.
Wäre es dann nicht "einfacher" die Antennendose rauszuschrauben und die Erdung nachträglich zu machen? Oder gibt es dort überhaupt eine? Ändert das dann Problem überhaupt, da der Marantz ja nicht geerdet ist?
Also die optische Lösung lasse ich noch offen. Wenn nichts anderes klappt, wird das die Lösung.
Für den ersten Test habe ich diesen Mantelstromfilter bestellt:
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Jetzt folgen daraus 3 Szenarien:
1) Das Störsignal ist weg -> Ich kann alles verkabeln und bin glücklich.
2) Das Störsignal ist unverändert vorhanden -> Dann würde ich mal versuchen Q Receiver an TV und ARC in AVR und/oder NF-Enstörfilter in alle Cinch-Zuleitungen vom AVR ausgehend.
3) Das Störsignal ist weiterhin vorhanden nur leiser/lauter -> Kann das Potential so viel zu groß sein, dass es der Mantelstromfilter nicht eliminieren kann? Sollte es nur noch leise vorhanden sein -> NF-Enstörfilter in alle Cinch-Zuleitungen vom AVR ausgehend.
Geht ihr da mit? Oder denke ich irgendwie falsch? Kann ich Stromseitig noch was tun?
Solche Stromleisten?
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06.09.2021 16:14
Einzelne Dosen zu erden ist nicht erlaubt, weil das auch Einfluss auf den Blitzschutz im Haus haben kann. Stattdessen muss die gesamte Antennenverteilung an der Potentialausgleichschiene im Haus hängen, hier steht mehr zu dem Thema. Würde da nicht dran rumfummeln, wenn du nicht vom Fach bist, sondern den Elektriker ran lassen.
06.09.2021 16:22 - Zuletzt bearbeitet: 06.09.2021 17:07
@marvstar9984 schrieb:....
Für den ersten Test habe ich diesen Mantelstromfilter bestellt:
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Wenn das Brummen schlagartig mit Abziehen des Antennenkabels verstummt sollte der Filter ausreichen. 100+€ für eine Steckdosenleiste würde ich nicht ausgeben 🙂 Damit ist der Fehler aber nur umgangen, nicht repariert. In der Praxis lässt man es aber einfach so und der Filter bleibt drin.
Ich habe genau diese Diskussion hier mit dem Gebäudemanagment einer Altbauschule, die spendieren lieber ein dutzend LAN-Trennfilter usw. als sich eingehend damit zu beschäftigen. Hier sind es flackernde Monitore bzw. Beamer.